Wilhelmine/a Scheimann

Hier ruht

meine liebe Frau unsere herzensgute Mutter

W. SCHEIMANN, geb. Kordack

geb. 9. Nov. 1836 gest. 13. Oct. 1902.

Die Scheimanns waren Anfang des 20. Jahrhunderts in der Gegend um Steinort eine weitverzweigte Familie. Sie galten als „alteingesessen“;[1] Mitglieder der Familie waren schon 1785 Bedienstete der Lehndorffs auf Schloss Steinort und in Stobben gewesen.[2]

Wilhelmine oder Wilhelmina Scheimann stammte aus Stawisken. Ihre Eltern Johann Kordack – die Familie wurde oft auch Kordak geschrieben – und Louise geborene Roemer heirateten 1827 in Rosengarten. Ihr Vater war dort als Instmann, also besitzloser Gutsarbeiter, beschäftigt. Ihre Mutter Louise, 1809 geboren, war Tochter eines Kammerdieners in Langbrück namens Johann Roemer und dessen Frau Dorothea, einer geborenen Borowski.[3]

Wilhelmine wuchs in einer großen Familie auf, mit neun Geschwistern, die zwischen 1828 und 1850 geboren wurden. Zumindest ihre Schwestern Henriette und Louise und ihr Bruder Samuel Kordack starben jedoch schon früh: Henriette im Alter von 12 Jahren, Samuel mit 7, Louise wurde sogar nur 11 Tage alt. Ihre übrigen Geschwister hießen Heinrich, Maria, Amalia, Helena, Carolina und August.[4]

Am 1. Oktober 1858 heiratete Wilhelmine in der Kirche in Rosengarten den Schäfer Michael Scheimann aus Labab.[5] Innerhalb von zwanzig Jahren, zwischen 1859 und 1879, hatte sie mit ihm mindestens zehn Kinder.[6]

Wilhelmine starb in Labab.[7] 1945 lebten noch ein Deputant, also ein vorwiegend mit Naturalien entlöhnter Gutsarbeiter, namens Karl Scheimann und seine Ehefrau Emma in Labab. Auch in Klein Steinort und Kittlitz gab es zu diesem Zeitpunkt noch Scheimanns.[8]


[8] Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv Bayreuth, OstDok 3/31, Bl. 98, 101, 107, 110.