August Weberstädt

Copyright: Marta Akincza

 

 

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* 27.7.1847

† 5.2.1917

Bei Grab Nr. 126 handelt es sich höchstwahrscheinlich um das Grab von August Weberstädt. Es liegt etwas abseits mittig im Friedhof, links vom ehemaligen Tor. Die Einfassung ist aufwendig aus gebeiztem Terrazzo hergestellt und genau wie der Sockel für die Grabtafel mit Mustern verziert. Von der Tafel aus schwarzem Glas konnten nur noch einige wenige Stücke gefunden werden, lediglich Geburtsmonat und -jahr sowie das Sterbedatum sind zu erkennen. Nach einem Abgleich mit dem Sterberegister Gehsen wurde hier der Kaufmann August Weberstädt beerdigt.[1]

August Weberstädt war zweimal verheiratet und hatte insgesamt neun Kinder. Mit seiner ersten Frau Marta, geborene Bednarski, bekam er drei Kinder: Otto, August und Eduard. Wahrscheinlich starb Marta und August Weberstädt heiratete ein zweites Mal. Seine zweite Frau war Alma, geborene Brähmer. Auch die beiden hatten zusammen drei Kinder: Erich, Erna und Emilie. Drei weitere Kinder verstarben, bevor sie das Erwachsenenalter erreichten. August Weberstädt wurde erst im relativ hohen Alter Vater. Als sein ältester Sohn Otto zur Welt kam, war er schon 48 Jahre alt. Bei der Geburt seiner jüngsten Tochter Emilie im September 1915 hatte er stolze 68 Jahre erreicht. Knapp anderthalb Jahre später starb er im Alter von 69 Jahren. Der älteste Sohn Otto war Handlungsgehilfe und diente zu diesem Zeitpunkt als Soldat im Ersten Weltkrieg, genau wie der zweitgeborene August. Eduard Weberstädt war erst 15 Jahre alt, als sein Vater starb und arbeitete als Schreiber beim Landratsamt. Die weiteren Geschwister waren alle noch Kinder.[2] Nach August Weberstädts Tod heiratete seine Witwe Alma wieder [3], sein Sohn August wurde Polizeioberwachtmeister in Wuppertal [4], Eduard wurde Unterfeldwebel und war in Königsberg stationiert.[5] In den Jahren nach August Weberstädts Tod war die Familie in mehrere Rechtsstreite verwickelt. Alma musste die geerbten Grundstücke aufgrund von Schulden verkaufen. Mit den Käufern gab es weitere Auseinandersetzungen, unter anderem über die Erbteilshypotheken der Geschwister Weberstädt.[6]

 


[1] Vgl. Sterbeverzeichniss [sic], Standesamt zu Gehsen, Archiwum Państwowe w Olsztynie (APO) 42/1745/1, <http://olsztyn.ap.gov.pl/baza/skany.php?z=1745&s=1>, (zuletzt aufgerufen am 27.02.2021), Bl. 400f.

[2] Vgl. Grundakten des Amtsgerichts Johannisburg, APO 295/1984, Bl. 4f.

[3] Vgl. ebd., Bl. 36.

[4] Vgl. ebd., Bl. 140.

[5] Vgl. ebd., Bl. 125.

[6] Vgl. zum Beispiel ebd., Bl. 121f., 125, 201.