August Grünheit war Instmann oder Deputant, also vorwiegend in Naturalien entlöhnter Gutsarbeiter ohne Besitz, in Groß-Steinort. Offenbar führte er dabei auch Forstarbeiten aus. Der Mädchenname seiner Frau Friederike lautete eigentlich Czypull. Wahrscheinlich wurde der Name auf dem Grabstein „eingedeutscht“, dann wäre er einer von vielen Belegen für das zunehmend nationalistische Klima in Deutschland und Masuren während der Zeit zwischen den Weltkriegen.
Gemeinsam hatten August und Friederike drei Kinder: Die 1879 geborene Tochter Amalie Maria und die beiden 1882 und 1885 zur Welt gekommenen Söhne Friedrich Julius und Gustav. Während von Amalie Marie nur ihr Geburtsdatum bekannt ist, wissen wir dagegen von dem jüngsten Sohn Gustav, dass er wie sein Vater Deputant war und 1908 in Groß Steinort das Dienstmädchen Maria Gensel heiratete. In den folgenden Jahren hatten die beiden zahlreiche gemeinsame Kinder, von denen wir die Namen allerdings in keinem Fall wissen. Vielleicht war Gustav Grünheit, ebenfalls Deputant in Groß Steinort, wo er 1934 Bertha Ganski (oder Genski oder Jenski) heiratete, einer dieser Enkel. Die Familie von Gustav dürfte jedenfalls an der Formulierung der Grabinschrift beteiligt gewesen sein. Wenn der andere Sohn von August und Friederike Grünheit, Friedrich Julius, mit dem Friedrich Grünheit identisch ist, der sich mit Bertha Borowski verheiratete, dürfte auch er zumindest einen Sohn gehabt haben.[1] 1945 gab es zwei Familien Grünheit in Groß Steinort. Eine davon war die von Gustav und seiner Frau Bertha geborene Genski.[2]
[2] Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv Bayreuth, OstDok 3/31, Bl. 100, 114.