AUGUST RAABE

Geb. d. 6 September 1806

Gest. d. 11 Mai 1883

August Raabe bewirtschaftete schon in jungen Jahren ein von den Lehndorffs gepachtetes Gut mit Fischereirechten in Stobben. 1840 veranlasste er dort den Bau eines Stalles und Gebäuden zur Aufbewahrung von Heu. Carl Friedrich Ludwig Graf von Lehndorff versprach Raabe auf dessen Wunsch, dafür „alles Material an Holz, Ziegel, Stein, Kalk und die Hälfte des zum Decken nötigen Mooses“ zu geben und „auch die Handwerker als Maurer und Zimmermann“ zu bezahlen, „insofern solche selber die Arbeiten vollführen, die Handlanger für beide Handwerker stellt Herr Raabe, sowie er auch die andere Hälfte des erforderlichen Dachmoses hergibt und alle und jede Anfuhr der zu diesem Bau erforderlichen Materialien und sonstigen Bedürfnisse übernimmt. Sobald der Bau vollendet, verpflichtet sich Herr Raabe das Vieh aller seiner Instleute zur Ausfütterung nach dem Vorwerk zu nehmen“. Außerdem bleibe „die Unterbringung der etwaigen Kühe der bei ihm in Dienst stehenden Tischler und anderer Handwerker oder anderer Leute seine Sache“.^[1]

Als Gutspächter gehörte Raabe zu den wenigen wohlhabenden Leuten in der Region. 1850 wählte er bei den preußischen Landtagswahlen in der zweiten Wählerklasse – nur der Graf wählte in der ersten, die ganz große Mehrheit der männlichen Bevölkerung (Frauen waren nicht wahlberechtigt) in der dritten Klasse. Er wurde auch als Wahlmann vorgeschlagen, lehnte das aber ab.^[2]

August Raabes Vater war der gleichnamige Pfarrer in Nikolaiken. Zusammen mit seiner Frau Laura, einer geborenen Behrendt, hatte August Raabe junior zwischen 1835 und 1845 acht Kinder. Alle wurden in der Kirche in Rosengarten getauft. Das jüngste Kind, die 1845 geborene Tochter Martha Henriette, heiratete 1864 Gustav Eduard Sperling, den Pfarrer von Albrechtsdorf im Kreis Preußisch Eylau.^[3]