Erna Knitter

Copyright: Georg Büschges

Hier ruht in Gott unsere

liebe Tochter

Erna Knitter

* 26.12.25 † 28.5.27

Ruhe sanft

Am westlichen Ende des Friedhofs, nahe am Waldrand liegt das Grab von Erna Knitter. Sie war die Tochter von Max und Anna Knitter, geborene Beyer. Das Paar hatte noch sechs weitere Kinder.[1] Die Familie lebte zur Miete im Haus von Adam Synowczyk.[2] Auf dem Grundstück gab es zwar einen Brunnen, einen Stall und eine Scheune, jedoch kein fließendes Wasser oder Strom. Die Familie selbst ließ im Haus eine Pumpe einbauen. Die Miete betrug [3] Max Knitter war Arbeiter in einem Sägewerk, seine Frau Anna arbeitete gelegentlich als Erntehelferin auf dem Hof von Adolf Pissowotzki, um so das Einkommen der Familie aufzubessern.

Ihre Tochter Erna starb 1927 im Alter von nur anderthalb Jahren. Die Eltern vermuteten, dass das Mädchen sich bei einem gemeinsamen Ausflug in den Wald an Beeren vergiftet hatte.

Die Familie besaß kein eigenes Grundstück oder Vieh. Im Angesicht der immer näher rückenden Front verließen sie Wilken schon 1944 und konnten nach Schönwalde in Pommern evakuiert werden.[4]


[1] Vgl. Namensliste Wilken, Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv (BA LAA) OSTDOK 3, Nr. 153, Bl. 211.

[2] Vgl. Lastenausgleichsakten Adam Synowczyk, BA LAA ZLA 1/10512236.

[3] Vgl. ebd.

[4] Zu den Lebensumständen der Familie, Ernas Tod und der Evakuierung vgl. Georg Büschges u.a.: Wilken/Wilkenhof – Dorfgeschichten eines Friedhofs, in: Znad Pisy. Wydawnictwo poświęcone ziemi piskiej 27 (2021) – in Druck, o.S.